Eines der bedeutenden deutschen Unternehmens (1891 bis 1945) war die Westfälisch-Anhaltinische Sprengstoff-Actien-Gesellschaft (WASAG) im Sitz in Wittenberg in umittelbarer Nähe zum heutigen Chemiestandort zwischen Reinsdorf und Apollendorf-Nord.
Am authentischen Ort entsteht das „Informations- und Dokumentationszentrum WASAG Hauptwerk Reinsdorf“, welches die komplexe Industrie-, Technik- und Sozialgeschichte des Unternehmens (1891 bis 1945) auf wissenschaftlicher Basis erforscht und der Öffentlichkeit durch eine multimediale Ausstellung zugänglich macht.
Nach der Gründung der WASAG durch Dr. Max Bielefeldt und ein Konsortium von Unternehmern und Aktionären im Jahre 1891 erfolgte bereits ab 1893 der Aufbau des Werkes in Reinsdorf. Bereits 1894 waren erste Produktionsanlagen fertiggestellt. Waren anfangs 246 Mitarbeiter beschäftigt, stieg die Zahl schnell auf mehrere Tausend, zu Zeiten des 1. Weltkrieges auf ca. 10.000 an. In den 30iger Jahren erlebte das Unternehmen einen weiteren Aufschwung und die Zahl der Mitarbeiter stieg schnell auf bis zu 14.000. Die Fläche des Werkes Reinsdorf mit den Werkssiedlungen und dem werkseigenen Gut umfasste ca. 7,737 km².
1945 wurde das Werk Reinsdorf vollständig demontiert und abgebrochen.
Das frühere Kasino und das Hauptgebäude wurden ab 1956 bis in die 70er Jahre hinein als Lungenheilstätte genutzt. Auf Grund der abnehmenden Zahl von Tuberkuloseerkrankungen wurde die Klinik zum Fachkrankenhaus ausgebaut, bis es 2005 ganz geschlossen wurde. Auch über die, wenn auch nur „kurze“ Geschichte der Entwicklung der Lungenheilstätte "Robert Koch" zum Krankenhaus Apollensdorf-Nord berichtet die Ausstellung.