Der Leiter der Zuckerfabrik Richard Herrmann war auf der Suche nach einem günstigen Brennstoff für die Zuckerherstellung und erwarb in der Nähe liegende Braunkohlefelder.
1866 ließ er den Schacht „Neue Sorge“ abteufen und veredelte die geförderte Braunkohle zunächst in einer Naßpreßstein-Fabrik. 1889 errichtete er die Brikettfabrik Hermannschacht. Für den Antrieb der Brikettpressen und der Tellertrockner über Transmissionen sorgte eine 12-PS-Dampfmaschine, die später durch einen Elektromotor ersetzt wurde.
Die letzte Schicht wurde 70 Jahre später 1959 gefahren. Wegen ihres außergewöhnlichen Erhaltungszustandes wurde die Brikettfabrik bereits 1961 unter Denkmalschutz gestellt. Mit Ausnahme des Kesselhauses sind die wichtigen Gebäude der Brikettproduktion im Grundbestand vorhanden.
Die Brikettfabrik Hermannschacht ist weltweit die älteste erhaltene Brikettproduktionsanlage der Welt. Die Verwendung der Briketts im privaten Bereich zeigt das einzige Ofenmuseum in Mitteldeutschland. Im Braunkohlenwald auf dem Freigelände ist zu erfahren, welche Pflanzenarten vor Millionen von Jahren wuchsen und die Moore bildeten, aus denen die Braunkohle entstand.